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St. Brictius Kirche

Im Zuge der Missionierung Westfalens wurde die Schöppinger Kirche im 8. Jahrhundert auf einer eroberten sächsischen Fliehburg erbaut, an deren Fuß eine Quelle, die „Welle“, entspringt, die Gerichtsort und vielleicht auch Kultstätte war. Die erste Kirche war circa 8 x 15 Meter groß. Als Liudger am 30. März 805 zum ersten Bischof von Münster geweiht wurde, wurde die Schöppinger Taufkirche Pfarrkirche. Zum ersten Mal wird sie in der Kaiserurkunde vom 7. Juni 838 erwähnt, in der Kaiser Ludwig der Fromme die Kirchen zu Reni (Rheine), Wateringas (Wettringen) und Stockheim im Gau Scopingus (Schöppingen) dem Kloster Herford schenkte.

Die heutige gotische Pfarrkirche St. Brictius steht noch immer über der Vechte-Quelle, einst Opferstätte der Brukteter und der Sachsen. Um 1100 wurde die Kirche neu gebaut. Aus dieser Zeit steht noch der mächtige Turm, der um 1230 um ein Glockengeschoss mit jeweils dreiteiligen Fensteröffnungen mit Zwischensäulen aufgestockt wurde und seine heutige Form mit zwei Treppengiebeln erhielt. Nach einem Brand wurde die Kirche als zweischiffige, gotische Hallenkirche in der Zeit um 1455 wieder aufgebaut. Weitere Baumaßnahmen fanden 1509/12 statt. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurden die Gewölbefelder im Chor, Langhaus und Südschiff farbig gefasst und erst 1932/33 wiederentdeckt. In den Jahren 1923-26 wurde die Kirche auf der Nordseite durch ein Seitenschiff erweitert, so dass es sich heute um einen dreischiffigen Bau handelt.

Nach der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils wurde 1964-66 das Innere völlig umgestaltet, ein neuer Altar, Ambo, Tabernakel und Priestersitz wurden aufgestellt. Das Altarbild erhielt eine neue schlichte Aufstellung. Zur 1150-Jahrfeier 1988 wurde Inneres und Äußeres der Kirche restauriert. Trotz der uneinheitlichen asymmetrischen Anlage wirkt der Kirchenraum weiträumig und einladend.

Sehenswert sind auch die gotischen Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert. Im Chorraum der Kirche beeindruckt der vollständig erhaltene Zyklus von überlebensgroßen Wandbildern der Apostel und Propheten, gemalt 1512-1520. Bei der Kirchweihe wurden die Wände der Kirche vom Bischof an 12 mit "Apostelkreuzen" markierten Stellen gesalbt, um deutlich zu machen, dass die Kirche aus "lebendigen Steinen" auf dem Fundament der Apostel steht. So findet sich im Chorraum gotischer Kirchen oft ein Figurenzyklus der Apostel.

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